Genau zur Europawoche haben die SPD-Ortsvereine Roßdorf und Darmstadt-Kranichstein für Politik interessierte Bürger eine zweitägige Fahrt in die Hauptstadt Europas nach Brüssel organisiert.
Die Fahrt war schnell ausgebucht und so machten sich 41 Teilnehmer auf den Weg, das kosmopolitische Flair dieser für Europa so bedeutenden Stadt kennen zu lernen. Die SPD-Ortsvereinsvorsitzenden von Roßdorf und Darmstadt-Kranichstein, Herbert Dobner und Santi Umberti, fungierten als Reiseleiter und nutzten die Anfahrtszeit im bequemen Reisebus, um den Reiseplan vorzustellen. Santi Umberti hat dabei insbesondere die Zusammenhänge und Einflüsse der EU-Gesetzgebungen auf die kommunale Arbeit hier vor Ort aufgezeigt.
Die Stadt Brüssel mit ihren 1.200.000 Einwohnern ist nicht nur die Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Belgien. Hier sind außerdem Vertretungen der NATO, der Westeuropäischen Union sowie der Hauptsitz der Europäischen Union (EU) beheimatet. Ein pralles Programm wartete auf die Teilnehmer und bei der Ankunft zur Mittagszeit ging es direkt zur „Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union“. Hier war sogar die Parkbucht für den Bus von Sicherheitspersonal frei gehalten worden und die Gruppe konnte nach einem Check direkt das imposante Gebäude im Herzen von Brüssel betreten. Der Hessische Staatssekretär für Europaangelegenheiten Mark Weinmeister begrüßte persönlich die Reisegruppe und dann ging es weiter zum festlichen Empfang mit Umtrunk, Gruppenfoto und anschließendem Vortrag durch den bekannten französischen Schriftsteller und bekennenden Europäer Jean Quatremer.
Unter dem Titel „Frankreich hat gewählt“ stellte Quatremer seine Sicht der europäischen Entwicklungen in Bezug zur gerade stattgefundenen Wahl in Frankreich dar und stand danach für angeregte Diskussionen zur Verfügung.
Anschließend wartete ein weiteres Highlight auf die Reisedelegation. Friedrich von Heusinger, Leiter der Hessischen Landesvertretung, lud die Gruppe in den Konferenzsaal der Landesvertretung ein und referierte mit einem hochmotivierten und überzeugenden Vortrag zur Europäischen Union. Besteht doch die Aufgabe der Landesvertretung auch darin, hessische Interessen zum Beispiel beim EU-Parlament zu vertreten… „Europa ist vielleicht mühsam – aber wichtig“ überzeugte von Heusinger. Am deutlichsten ließ sich die Unverzichtbarkeit wohl an einem einzigen Wort festmachen: Frieden. Seit 60 Jahren. Die Europäische Union ist der Garant dafür, dass Konflikte in Europa am Verhandlungstisch gelöst werden. Außerdem ist die EU der Garant für Freiheit, Demokratie, Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten sowie Rechtstaatlichkeit.
Es entspann sich im Anschluss eine Diskussion, an der auch Christoph Heider von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesvertretung teilnahm. Hier hatten auch durchaus launige Themen Platz. „Warum darf die Salatgurke nicht krumm sein?“ fragte ein Teilnehmer der Runde. „Darf sie,“ wusste von Heusinger. „Nur der Handel verhindert die krumme Gurke.“ Bereichernd und informativ – das war das einhellige Fazit der Reisegruppe.
Nach so viel Politik besichtigte die Gruppe dann gemeinsam das Europaviertel und wandte sich den historischen Gebäuden zu. Malte und Uschi Becker, beide in Brüssel wohnhaft, hatten sich ehrenamtlich bereit erklärt, die Reisegruppe zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu führen. Und so bummelten die Teilnehmer unter fachkundiger Führung von einer Attraktion zur nächsten. Ein gemeinsames Abendessen im Hotel rundete den Abend ab.
Am nächsten Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück warte das Ehepaar Becker bereits mit einem tollen Besichtigungsprogramm der Altstadt von Brüssel auf die Teilnehmer. Höhepunkt der Führung war der Grand Place, der Marktplatz mit seinen historischen Gebäuden der verschiedenen Zünften. Teilhaben konnte die Gruppe an der Feier des 40 Jahrestages der Bierbrauer, die mit historischen Kostümen und einer Musikkapelle auf dem Platz feierten.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen, etlichen Fototerminen und einer Stippvisite beim „Atomium“ machte sich die Reisegruppe auf den Heimweg. Nach dem uns unser Busfahrer Kay Schuhmann nicht nur sicher durch die engen Gassen von Brüssel, sondern genauso sicher wieder nach Darmstadt-Kranichstein und Roßdorf zurück gebracht hatte, war das einhellige Kredo aller Teilnehmer: ein toller Ausflug. Das sollten wir wiederholen!
Herbert Dobner & Santi Umberti